News-Archiv | Artikel vom 06.06.2018

Auch Geldvorteile bieten keinen Anreiz für den regelmäßigen Zahnarztbesuch

Einige Menschen gehen erst zum Zahnarzt, wenn es wirklich akut nötig ist. Heißt, erst wenn sich Zahnschmerzen bemerkbar machen oder starkes Zahnfleischbluten auftritt, wird der Gang zum Zahnarzt angetreten. Dass es gar nicht so weit kommen muss, lässt sich durch regelmäßige Kontrollen verhindern. So wird empfohlen, mindestens einmal im Jahr sich einer Routinekontrolle und Prophylaxe beim Zahnarzt zu unterziehen.

Belgier scheinen hier überhaupt keine Notwendigkeit zu sehen. Im vergangenen Jahr sind bspw. lediglich nur knapp die Hälfte aller Versicherten der Christlichen Krankenkasse vorsorglich zum Zahnarzt gegangen. Daran konnte auch ein bereits 2014 eingeführtes Bonusprogramm nichts ändern. Und das, obwohl Patienten durch dieses Bonusprogramm eine erhöhte Kostenerstattung zugesichert bekamen.

Ein profaner aber nachvollziehbarer Grund dafür könnten die in Belgien langen Wartezeiten in den Zahnarztpraxen sein. Diese könnten allerdings bald der Vergangenheit angehören, wenn ein in den Niederlanden geplantes Pilotprojekt Erfolg hat. Das Projekt zielt darauf ab, das nicht nur Zahnärzte Aufgaben wie Bohren, Lokalanästhesien oder Röntgen durchführen dürfen. In Zukunft sollen diese Aufgaben auch von Dentalhygienikerinnen durchgeführt werden.

Doch gegen dieses Vorhaben gibt es breiten Widerstand, auch auf EU-Ebene. Grund für den Widerstand, allem voran bei den Zahnärzten selbst, ist, dass Dentalhygienikerinnen diese Tätigkeiten bisher nicht in ihrer Ausbildung verankert haben. Insofern sollten diese Tätigkeiten auch nur von den Personen ausgeführt werden dürfen, die Inhaber eines zahnärztlichen Ausbildungsnachweises sind.